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flati Alter Knochen
Anmeldungsdatum: 24.10.2005 Beiträge: 148 6.367 Worte gesamt Wohnort: Freiberg im Sachsenlande
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Verfasst am: 24 März 2012 10:29 Titel: |
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Die Ankündigung dass es eine neue Veröffentlichung gibt, hat mich tatsächlich dazu bewegt aus meinem kalten, nassen und gemütlichen Grab wieder empor zu steigen. Kanns gar nicht erwarten bis meine CD eintrifft!
PS, hallo Forum! Schön dass hier noch nicht alles "tot" (im negativen Sinne) ist.
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_________________ + Blog +
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 24 März 2012 15:20 Titel: |
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flati hat folgendes geschrieben: | Schön dass hier noch nicht alles "tot" (im negativen Sinne) ist. |
Kann etwas auch im positiven Sinne tot sein?
Ahm... forget it. Es macht keinen Sinn, daß ich das frage.
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_________________ "Es gibt Momente im Leben, die keine Rolle spielen, und es gibt wichtige Momente im Leben, und dann gibt es da die Momente - vielleicht ein Dutzend Mal im Leben -, in denen alles auf der Kippe steht."
(Stephen King)
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flati Alter Knochen
Anmeldungsdatum: 24.10.2005 Beiträge: 148 6.367 Worte gesamt Wohnort: Freiberg im Sachsenlande
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Verfasst am: 24 März 2012 15:31 Titel: |
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Juhu! Die freundliche Postbotin überreichte mir vorhin Nr. 640! Werd ich aber in aller Ruhe genießen. Nicht so zwischen Tür und Angel 
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_________________ + Blog +
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Chilanar Bewohner des Knochenhauses
Anmeldungsdatum: 13.11.2005 Beiträge: 59 1.990 Worte gesamt Wohnort: Bonn
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Verfasst am: 24 März 2012 21:31 Titel: |
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Das ist jetzt, je nach Zeitrechnung, ein halbes bis Viertel-Leben her.
Und die Lieder branden noch immer an diese jene Klippen. Das ist beeindruckend. Danke, Jungs.
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Dedy Bewohner des Knochenhauses
Anmeldungsdatum: 27.11.2005 Beiträge: 96 4.665 Worte gesamt
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Verfasst am: 27 März 2012 09:51 Titel: |
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Hatte zwar nie das Glück, die Winterreise live zu erleben, aber atmosphärisch ist schon die Aufnahme absolut einmalig. Vielen Dank! 
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_________________
Indie Games/Musik Blog
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fenris Frischfleisch
Anmeldungsdatum: 07.09.2008 Beiträge: 17 496 Worte gesamt Wohnort: Frankfurt am Main
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Verfasst am: 28 März 2012 16:06 Titel: |
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Da hier schon so viele lobende Worte über die Qualität der Aufnahme (denen ich fast ausnahmslos bepflichten würde) verloren wurden, möchte ich es bei einer kurzen "Einzelkritik" belassen...
"Saitenspiel" könnte ich in einer Tage andauernden Dauerschleife laufen lassen und ich würde mich dennoch weder satthören, noch langweilen!!! Diese Version ist schlicht grandios!!!
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_________________ „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“
Albert Einstein
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 28 März 2012 21:53 Titel: |
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Fenris hat folgendes geschrieben: | "Saitenspiel" könnte ich in einer Tage andauernden Dauerschleife laufen lassen und ich würde mich dennoch weder satthören, noch langweilen!!! Diese Version ist schlicht grandios!!! |
Naja... ich mag Diana ja bei den "Schreisongs", aber für Saitenspiel trauere ich immer noch der Tatsache hinterher, daß es keine so schicke Aufnahme mit Judith aus Berlin gibt. DAS war grandios. Krieg immer noch Gänsehaut, wenn ich nur dran denke...
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_________________ "Es gibt Momente im Leben, die keine Rolle spielen, und es gibt wichtige Momente im Leben, und dann gibt es da die Momente - vielleicht ein Dutzend Mal im Leben -, in denen alles auf der Kippe steht."
(Stephen King)
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zach_unart Bewohner des Knochenhauses
Anmeldungsdatum: 21.03.2006 Beiträge: 39 3.748 Worte gesamt Wohnort: unter dem eis
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Verfasst am: 28 März 2012 22:01 Titel: |
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Gott, wenn es Dich gibt, dann verzeih uns unsere Luxusprobleme. Die Scheiben sind geil, daß es diese community nach alle den Jahren überhaupt noch gibt, ist ein mittleres Wunder. Welche bescheuerte Nummer die Silberlinge haben ist sowas von irrelevant, die beschriebenen Beschädigungen (meine Exemplare haben auch diesen und jenen beklagenswerten Mangel) sind höchst ärgerlich und reklamationswürdig (und - krieg ich da ne Neue für und wer produziert die und was nützen mir x Euro Schadenersatz?). Fakt ist, die Qualität und Intenisität der Aufnahmen sind schwer an der Grenze zu "unerreichbar" und ich schätze mich glücklich, sie überhaupt zu besitzen. Ich bin im Allgemeinen kein "Fan-Typ", habe aber trotzdem eine Regalebene leergeräumt, um meiner Janussammlung einen gebührenden Platz in meinem Leben einzuräumen, einen, den sie verdient hat. Bin ich nun Gaga? Nein, auch bei nüchterner, alkoholfreier, rationaler Betrachtung bleibt Janus das, was es seit Jahren für mich ist: Das genialste deutschsprachige, tiefenpsychologisch fundierteste Projekt, das zu hören mir jemals erlaubt war... Ich bin und bleibe schwerst bewegt und zutiefst beeindruckt und auch nach dem zig-sten Hören ändert sich an der emotionalen Betroffenheit nichts. Eigentlich gibt es keine Worte für das, was hier seit 1999 bei mir läuft...
Ich bin einfach nur dankbar. Janus für die Musik und der Gemeinde für die Hoffnung, die Beständigkeit und das Durchhalten.
Danke
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_________________ Cogito ergo contra sum.
Nihil non nihilo est.
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Sanctus Alter Knochen
Anmeldungsdatum: 16.09.2006 Beiträge: 130 5.620 Worte gesamt
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Verfasst am: 04 Apr 2012 10:48 Titel: |
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Manchmal bin ich echt überrascht wie gut ein Lied wirkt, wenn man es während eines Fußweges durch die Stadt hört. Vorzugsweise bei trübem Wetter und großem Aufkommen an Menschen. Zusätzlich sorgen In-Ear-Kopfhörer für die nötige Stille die "Winterreise" benötigt.
"Nelly lebt im Bauch einer Stadt" oder "Die Welt, sonst laut und bunt
steht plötzlich wieder still.", führen dann wirklich dazu, dass man sich mal Gedanken darüber macht, was einzelne Menschen die unbeachtet an einem vorbeigehen für Lasten mit sich tragen könnten.
Aber das ganze hat auch positive Aspekte, z.B. habe ich bei Kafka immer ein schmunzeln im Gesicht, da ich an eine Pragreise während meiner Schulzeit denken muss und die damit verbundene Kafka-Führung durch Prag (inkl. Zitaten zu best. Häusern, Plätzen usw.)
Wie man merkt, führt dieses Album wirklich zu einem breitem Spektrum an Gefühlen. Meine Empfehlung ist: Es wirkt nur bei absoluter Stille.
Kritik:
Ich mag Kinderkreuzzug nicht (aber auch die Version von Nachtmahr nicht). Dafür hättet ihr wegen mir ein anderes Lied nehmen können 
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Etheriel Alter Knochen
Anmeldungsdatum: 06.02.2008 Beiträge: 301 30.614 Worte gesamt Wohnort: Dinslaken
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Verfasst am: 07 Sep 2012 11:02 Titel: |
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Ausführlich:
Die Overtüre als kleines Janusmedley, ich höre Flüsterer im Dunkeln, das Fest und Isaak deutlich heraus, andere Stücke deuten sich an, ich habe den Anfang von Kopf in Flammen zwischen Fest und Isaak im Kopf aber da könnte ich mich auch irren. Die Overtüre stellt eigentlich auch direkt das gesamte Insturmentarium dar und leitet daher gut in die Atmosphäre des Albums. Klavier, Cello, Schlagwerk, Bass, Viola und Violine, fertig ist das Janus Kammerorchester. Entgegen dem später entstandenem und schwer oppulentem Nachtmahr, ist das Set geradezu spartanisch ausgestattet. Doch steht es der Musik sehr gut zu Gesicht, die gesamte Auf Winterreise, baut ja vornehmlich auf den Stücken der Nachtmahr auf oder ich sollte besser sagen Nachtmahr baut auf den für die Winterreise geschriebenen Stücken auf, lediglich Dorinas Bild ist hier noch nicht enthalten.
Die sanften letzten Striche der Overtüre, welche das Ende des Stücks Isaak zeichnen leiten Nahtlos in den Anfang von Lolita über. Lolita, gewinnt wie schon von der EP bekannt ein paar Zeilen hinzu:
ich will das du mit mir kommst
mit mir lebst
mit mir stirbst
alles mit mir
was immer auch geschieht
ich lass Dich nicht allein
und gerade diese Zeilen erhöhen noch einmal den ohnehin enthaltenen Druck des Stückes, das reduzierte Instrumentarium, nimmt der Kraft des Stück jedoch nichts weg, im Gegenteil, das Neoklassich arrangierte Lolita wirkt wuchtiger als auf Vater. Das direkte Einspielen der Stücke scheint die Musik von allem Überfluß befreit zu haben, wobei Überfluß ein fragwürdiges Wort ist bei Lolita, bei den Nachtmahrstücken stehe ich hinter dieser Aussage, bei Lolita erhöht es einfach nur die dichte und emotionale Tiefe. Humpert Humperts vergeblicher Versuch seine geliebte Lolita zurückzuerobern, mit Worten, mit Drohungen, mit einer Waffe findet gerade in diesen sehr einfachen hinzugefügten Zeilen einen neuen Höhepunkt, es ist die letzte tiefe Offenbarung die er darbringt und ebenso wird es hier immer verzweifelter herausgeschrien. Und das abschließende Wir werden Glücklich sein, nur noch Glücklich sein verliert sich eben dieser Verzweifelung. Dass sich Verflucht anschließt und aus dem Monolog Drowns ein Dialog entsteht lässt Nabokov nachklingen. Dolores und Humpert? Und er; Drowns Bruder hier Dick Schiller oder wahrscheinlicher noch Clare Quilty. Dessen Mord Humpert in diesem Dialog eigentlich ebenfalls plant, fast verschwörend klingt diese Absprache in Hassliebe, unterkühlt planend, wenn man es so hört, so hören will, wer singt da über wen. Lolita mal über Quilty mal über Humpert und Humpert mal über Lolita und Schiller, mal über Quilty und sie verfluchen sich alle Gegenseitig und so endet es ja auch Quilty stirbt, Dolores stirbt Schiller und Humpert bleiben einsam und verlassen zurück. Noch so eine Geschichte die sich in der Hunde wiederfindet, der von der Frau Besessene, seine Hure – zu was Lolita ja spät wird, der Mann der das Geheimnis kennt Quilty und der späte Nebenbuhler der einerseits ein ehrlicher Typ ist andererseits Lolitas Tod bedeutet… seis drum, musikalisch reduziert und entschleunigt sich der Titel, das Wirre Gitarren Stakkato der Hunde findet sich nun als eine düstere Rumba wieder, der Gesang ist dem entsprechend weniger Aggressiv und Hektisch, sondern fast zynisch kühl und während das endende ‚Du täuscht mich nicht mehr‘ auf der Hunde eine wütend herausgebellte Anklage ist, wird es hier zu einer beschwörenden Selbsttäuschung.
An Verflucht schließt sich Kafka an, seit der Isaak Maxi existiert die Variante des Titels die sich auf der Auf Winterreise befindet. Der gestrichene Kontrabass erinnert an ein paar Schwere Bass-Riffs und täuscht beim Hören einen kurzen Augenblick einen harten Song vor. Der findet sich hingegen nicht. Der harte Augenblick reduziert sich auf den Strophenbeginn ‚Ich habe Kafka getroffen‘… und eben von diesem gealtertem Kafka, der nicht sterben kann, vereinsamt ist und dem die moderne Welt ein Gräul erscheint handelt der Titel mit etlichen Anspielungen auf die Briefe Kafkas, die in dem Berühmten Zitat ‚Prag lässt nicht los dies Mütterchen hat Krallen‘ ihren Höhepunkt findet.
Danach kommt ‚Du siehst aus wie immer‘…
Es tut mir weh. Es ist eine gelungene Komposition und ein Arrangement dass es noch mehr tiefe als auf der Auferstehung erreicht. Mehr werde ich dazu nicht schreiben.
Ein Hund der sich hinlegt wo er will ein Zitat aus Cees Nootebooms Buch Rituale, das jenseits dieser Metapher über die Unmöglichkeit das eigene Erinnerungsvermögen zu kontrollieren keinen Bezug zum Titel hat, handelt von einem alten russischem Mann der in seinen Erinnerungen beständig in den zweiten Weltkrieg zurückfällt. Und damit beschließen Janus einen Reigen des Geschichtenerzählens, von nun an geht es vornehmlich um die Abgründe menschlichen Verhaltens und deren Auswirkungen. Anita spielt Cello basiert auf den Erzählungen Anita Lasker-Wallfisch's, die als Überlebende des Mädchenorchesters von Auschwitz, mehr noch als RIG dramatisch verzweifelt erzählender Gesang wird das Stück durch die klare und einfache Instrumentierung getragen, das Piano leitet das Lied ein das RIG und das Cello aufnehmen. Auch hier gefällt mir die einfache Umsetzung besser als auf Nachmahr, in dessen Opulenz zwar das ganze gewaltiger wirkt, jedoch um ein Stück der Emotionalität beraubt wird. In diesen Zyklus der Kriegslieder fügt sich noch das auf Brecht aufbauende Kinderkreuzzug, welches jedoch erst später auf dem Album erscheint.
Neben diesen beiden Liedern über den zweiten Weltkrieg und den damit Zusammenhängenden Gräueltaten widmen sich Janus einerseits dem Geschichtenerzählen mit Nelli, Wolken über Orgonon und Saitenspiel und andererseits den Einblicken in zwischenmenschliche und persönliche Abgründe mit Grabenkrieg, Die Ruhe selbst, Sag doch was, der Mörder in mir, das Gesicht, 89 und die Tage werden enger. Wobei gewiss auch die erzählten Geschichten sich dem durchgehendem Thema des menschlichen Handelns widmen, und eben in diesen Kontext fügt sich auch das Heinz Rudolf Kunze Cover Kadaverstern, wohlgemerkt kommt auch dies hier weit besser zur Geltung als auf dem später Aufgenommenen, jedoch viel früher veröffentlichtem Nachtmahr.
Die reduzierte Instrumentierung lässt die Band zwischen Neoklassik und Doom Jazz pendeln. Während die meisten Titel einen Kammerorchestralen Anstrich bekommen und so der Neoklassik entsprechen, die auch Deine Lakaien mit ihrem Acoustic Live Album bedienten (ohne den Avantgardeanteil), kommen besonders Nelli, Kadaverstern und die Ruhe selbst eher in eine Richtung die an Bohren und der Club of Gore erinnert. Highlight des Albums ist RIGs Gnadenloses Gebrüll auf die Ruhe selbst, was keines der anderen Stücke in seiner Qualität mindert. Nellie, hätte, nachdem ich die Variante gehört habe, eigentlich immer so klingen sollen. Düsterer, langsamer, bestimmter, wie eine Kooperation mit Bohren & der Club of Gore. Und dieses wütende Bellen am Ende von die Ruhe selbst...
Es erinnert mich immer noch an die 'and all that could have been. still' von Nine Inch Nails. Eine reduzierte puristische Aufnahme, welche die Kraft der Stücke noch einmal besonders zur Geltung bringt.
Die Entschleunigung und Reduzierung der Stücke erhöht den emotionalen Aspekt. Besonders bei Saitenspiel(dieser Schrei) und Du siehst aus wie immer schnürt mir diese extreme Tiefe die Kehle zu. Sowie mich der Kontrast in die Ruhe selbst, Lolita und Saitenspiel, zwischen dem weichen Arrangement und den wütenden Augenblicken im Gesang beständig begeistert.
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_________________ Krieg ist Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Stärke
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Nibelheim Fossil
Anmeldungsdatum: 01.10.2001 Beiträge: 3744 143.650 Worte gesamt Wohnort: Am Sachsenring
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Verfasst am: 27 Sep 2012 21:17 Titel: |
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Fleißarbeit ! Das hast Du fein gemacht, Etheriel.
Dem Text würde allerdings eine bessere Lesbarkeit gut tun. Hier und da ein Absatz, Zeichensetzung verbessern und Groß/Kleinschreibung vereinheitlichen.
Dann müßte man nicht manche Zeile mehrfach lesen, um sie einmal zu verstehen.
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_________________ Meum est propositum in taberna mori .
ich lasse mich musikalisch verführen von www.lastfm.de
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