Knochenhaus

[edenfelsen]

ein recht aktuelles Stück...

Ich freue mich über Kommentare und wünsche viel Spaß beim Lesen!




Ein kleines Schlaflied in der Alptraumkammer

Die Dunkelheit senkt ihren Leib
Ein lieblich stiller Zeitvertreib
Man weiß nicht wie viel Müdigkeit in unsre Geister sinkt

Auch alle andern schlafen schon
Die Atmung wie ein Metronom
Ein Takt erfüllt die Träumerzeit, ein Kelch von den man trinkt

Doch die Träume die beginnen
Sich ein Netz aus Chaos spinnen
Ich fühl nicht mehr, ich weiß nicht mehr
Wohin diese Reise geht

Und die Fluten die nun kommen
Pastellfarbend, ganz verschwommen
Ich denk nicht mehr, ich seh nicht mehr
Wohin sich mein Körper dreht

Und alles ist so anders,
Alles, alles so bedenklich
So anarchisch, etwas kränklich
Alles, alles ist so wild
Alles größer, alles weiter,
Alles irgendwie verändert
Wie ein Kreuzfahrtschiff – gekentert
Und ich wünsche mir ein Schild
Um das alles abzuwehren
Um das alles zu begreifen
Wo des Wahnsinns Früchte reifen
Ist Ästhetik ein Idol
Und an alle meine Träume
Schick ich Worte, schick ich Schreie
Das Genesung mir gedeihe
Denn ich fühle mich nicht wohl

Wohl dem der begreift das Schicksal schlägt dich manchmal wie ein Hammer
Und das Pochen wird ein kleines Schlaflied in der Alptraumkammer
Nur ein Abendmahl aus Geistesblitzen, wer will etwas Schinken?
Während grobmotorisch Graue Zellen mir zum Abschied winken

Und ich bin wieder erwacht
Morgenrot dringt ein mit Macht
Mit dem Licht den Tag entfacht
Doch schon bald ist wieder...Nacht!

(© edenfelsen 18.05.2009)

[Federauge]

Wirklich schön, ich hatte Freude daran es auch ein drittes Mal zu lesen, es liest sich anfangs flüssig und geht dann in einen stolpernde, aber passenden Rhythmus über, um dann wieder etwas abgebremst zu enden, womit die Thematik auch atmosphärisch umgesetzt wurde. Nur bin ich über den Schinken unzufrieden, es wirkt so als hättest du zwanghaft nach einem Reim gesucht, es bringt zwar etwas Komik hinein, ich finde es aber nicht allzupassend.

[edenfelsen]

Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, Federauge. Es hat mir Freude gemacht ihn zu lesen.

Ich bin übrigens auch froh, den Satz mit dem Schinken im Text verwendet zu haben, da ich hierzu schon positives als auch negatives hörte. Der Satz bleibt scheinbar hängen.

Deine Anregung dazu lasse ich daher auch gerne so stehen.

Es ist jedenfalls schön, dass du Spaß beim Lesen hattest - sogar beim mehrmaligen Lesen!

Gruß
edenfelsen

[Nibelheim]

Warum keinen Schinken ?
Seltsamer hätte sicher " tote Finken" geklungen.