Etheriel Alter Knochen
Anmeldungsdatum: 06.02.2008 Beiträge: 301 30.614 Worte gesamt Wohnort: Dinslaken
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Verfasst am: 06 Feb 2009 02:25 Titel: Odysee |
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Erinnerungen verblassen, alles verschwindet, wird schwer und sinkt in die Dunkelheit zum Vergessen und was bleibt ist Nichts.
Nichts, nur Nichts allein in all seiner schweren Leichtigkeit: ich existiere nicht, nichts existiert, selbst die Existenz existiert nicht, nur Fragen außerhalb des Seins: wie schmeckt die Farbe Blau? Was bedeutet Leben? Was ist Raum? Was Zeit? Vergessen, alles vergessen.
Gesang sind tanzende Worte, tanzende Worte, tanzende Worte...
„ich umarme die Nacht
voll zärtlicher Kälte“
Nichts, nur Musik. Rhythmisch hämmernder Schmerz, klirrend singende Nervenstränge, musizierende Sehnen, Muskel, Knochen, mein Körper ist ein Instrument, traurig summender Puls und im Takt schlagende Peitschenhiebe. Der Musiker? Vergessen, alles vergessen.
Lyrik sind tanzende Gedanken, tanzende Gedanken, tanzende Gedanken...
„bette mich in Tiefen
der unsterblichen Erde“
Nichts, nur Strophen, Strophen von Liebe und von Tod. Worte über Leben und Liebe, über Vertrauen und Gewißheit, Hoffnung, Liebe und Tod und Trauer, ein Tränenmeere voller Trauer. Große Reden hallen wieder über Sein und Existenz und Schmähungen über Schmerz, Glück, Sold und Liebe, Liebe und Tod, die Liebe zum Tod. Ich liebte den Tod, warum? Wozu? Vergessen, alles vergessen.
Gedichte sind tanzende Zeilen, tanzende Zeilen...
„gehe auf Reisen
mit den zeitlosen Winden“
Nichts, nur Verse von Mystik, Elementen: Feuer, Erde, Wasser, Luft und Ewigkeit, Äther ist Nacht, Nacht ist Äther, und sonst? Nur Schwarz und Weiß und Blut, soviel Blut und Schmerz, dieser Schmerz woher? wohin? Vergessen, alles vergessen.
Sein ist tanzendes Leben, tanzendes Leben, tanzendes Leben...
„versinke in Träumen
der unendlichen See“
Nichts, nur ich. Gedanken tanzen in meinem Schädel wie wilde Horden böser Geister ohne Halt, ohne Sinn. Worte blitzen auf für Sekunden, Gesichter, Fratzen von Freunden, Engeln und Teufeln, die Gewißheit ich kenne euch, doch Namen, Orte, Taten vergessen, alles vergessen. Was war, was kommt? Woher? Wohin? vergessen alles vergessen. Nur ein Gedicht das bleibt und Leben,
Leben ist tanzendes Schicksal, tanzendes Schicksal, tanzendes Schicksal...
„und beginne zu tanzen
mit den ewigen Feuern“
Vergessen, alles vergessen...
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eigentlich das ende einer sehr langen geschichte ist dieser epilog dennoch das beste der gesamten novelle geblieben und in sich gut im gegensatz zu deutlichen ausbrüchen in der story vorweg!
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_________________ Krieg ist Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Stärke
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