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Wortgewalt
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edenfelsen
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 219
61.547 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 29 Mai 2007 23:38 
   Titel: Wortgewalt
Antworten mit Zitat

Manchmal kommen sie wieder.
Diese kleinen Ideen die unbedingt auf ein Stück Papier gequetscht werden wollen, um immer wieder hervorgekramt werden zu können.

Beispiel gefällig? Siehe weiter unten.

Über Anregungen, Meinungen, Kritik und Feedback freue ich mich immer sehr


Wortgewalt

Ein Wort ist nicht zwingend Gewalt,
löst aber häufig ebensolche aus,
mehr noch als Blicke,
und auch mehr als Gesten.

Schläge sind Gewalt,
und sie können,
effektiv genutzt, Gewalt beenden.
Genauso wie Worte dies vermögen.
STOP! NEIN!

Doch schaffen Worte Frieden?
Höchst selten.
Bringen Worte Klarheit?
Eher das Gegenteil.
Vielleicht liegt es am Unvermögen
unsere Träume, Wünsche und Gedanken
in die passenden Worte zu formen,
die es adäquat wiedergeben?

Die einzig friedfertige,
völlig gewaltfreie Daseinsform
ist der Tod.
ein Toter gafft nicht,
ein Toter spricht nicht,
ein Toter gestikuliert nicht,
ein Toter schlägt nicht.

Doch vielleicht kann er denken?
Vielleicht kann er träumen?
Träumen.

Träumen wie er redet,
wie er die Welt sieht,
auf Dinge zeigt
und auf sie einschlägt,
sie vernichtet.

Doch der Tote schweigt.
Wortlose Gewalt?

(© edenfelsen 14.05.2007)

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Dead Man
Petzender Smileyfetischist



Anmeldungsdatum: 16.03.2004
Beiträge: 1949
83.759 Worte gesamt
Wohnort: Zwischen den Teichen

BeitragVerfasst am: 30 Mai 2007 01:11 
   Titel:
Antworten mit Zitat

Gefällt mir richtig gut.

Nur die Aussage: "Bringen Worte Klarheit? Eher das Gegenteil." will ich nicht unterschreiben. Ich finde, die deutsche Sprache kann sowohl extrem ausdrucksstark als auch absolut nichtssagend sein, je nach dem, wie man sie verwendet. Man sollte allerdings versuchen, den Sprachgebrauch des Gegenübers zu analysieren und seine eigene Sprache entsprechend zu modifizieren, um eine möglichst ergiebige Kommunikation zu gewährleisten, bzw. evt. sogar Gewalt zu vermeiden.


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edenfelsen
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 219
61.547 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 30 Mai 2007 22:00 
   Titel:
Antworten mit Zitat

Hi Dead Man, es freut mich immer wieder einen Kommentar von dir zu lesen.

Vielen Dank für dein Feedback und deine Anregungen, die eine prima Steilvorlage für eine wunderbare Diskussion geben würden/könnten(sollten?).

Ich versuch das jetzt einfach mal:

Die deutsche Sprache selbst bietet viele Möglichkeiten jemanden mit Worten zu liebkosen, zu beruhigen, aber auch zu beleidigen, zu beängstigen und zu verletzten.

Aber vielleicht kennst du diese Momente, wo man ein Gefühl hat, oder etwas sagen will und einfach nicht die richtigen Worte findet.

Oder man möchte jemanden verstehen oder erhofft sich eine Anwort die einen mehr Verständnis für eine Situation aufbringen lässt - und was man dann zu hören bekommt, wirft mehr Fragen auf als zuvor.

Grundsätzlich sollte man sich einfach in das Gegenüber hineinversetzen, ihn in seiner Ebene abholen um den gemeinsamen Raum für eine klare Kommunikation zu finden, doch manchmal ist genau das so unglaublich schwer. Gerade dann wenn Gefühle mitspielen.

Und wie oft passiert es, das man um eine Sache herum redet ohne auf den Punkt zu kommen, weil man jemanden nicht verletzen will (und es dann doch irgendwie tut)?

Und dann gibt es da noch das Politikermotto: Wenn du sie nicht überzeugen kannst, verwirre sie!

Und kennst du diese Momente wenn man sich in eine Sache hineinsteigert, unheimlich weit ausholt und dann eventuell weit über das Ziel hinausschießt, weil die Antwort mal wieder völlig den Rahmen sprengt?
Dabei schießt man vielleicht am Thema vorbei, weil man am Ende längst vergessen hat, was man am Anfang sagen wollte?

So fühle ich mich gerade.




So, mehr fällt mir jetzt nicht ein. Hab mich jedenfalls riesig über deine Meinung zum Text gefreut! Bin weiterhin für jeden Kommentar offen

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dieKleineVonNebenan
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 200
41.548 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 31 Mai 2007 07:08 
   Titel:
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"deutsche Sprache" ? - ist es nicht egal welche Sprache? die Sprache an sich ist nicht vollkommen... man muss eben mit ihren Macken und Tücken klarkommen, vielleicht liegt darin auch die Kunst...


MfG


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edenfelsen
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 219
61.547 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 31 Mai 2007 17:03 
   Titel:
Antworten mit Zitat

@dieKleineVonNebenan.

Guter Punkt, vermutlich ist keine Sprache vollkommen, sowie die gesamte Kommunikation - aber ohne könnten wir nicht existieren.

Und wenn etwas eine breite Masse ansprechen soll, wird es immer entweder besonders einfach oder überaus durchschnittlich sein, wieso also nicht auch die Sprachen und Wörteraneinanderreihungen im Allgemeinen?

Umso wertvoller empfinde ich es, wenn jemand wirklich vermag mit den gegebenen Worten umzugehen - sei es um seine Meinung zu vertreten oder um seine Gedanken auszuformulieren - denn es ist manchmal wirklich schwierig, richtig verstanden zu werden.

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Phoenixx
Frischfleisch



Anmeldungsdatum: 28.05.2007
Beiträge: 7
579 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 31 Mai 2007 18:32 
   Titel:
Antworten mit Zitat

jo, aber eben nur manchmal. Meistens bringen Worte Klarheit, gerade in der Liebe hilft es oft sich auszusprechen weil man das sonst nicht macht.. man lebt nebeneinander, lebt sich auseinander <- unbewusst.

Worte können auch Gewalt sein, keine frage, z.B. der Spruch: "Fühle dich georfeigt" oder der Strafbestand der Beleidigung verdeutlichen das.

Den Gedanken mit dem Tod finde ich interessant... im endeffekt willst du ja ausdrücken, dass wir aus den Erfahrungen der Toten lernen sollten, oder? Zumindest, dass sie uns nicht sagen können, was sie besser gemacht hätten, auch wenn sie es wollen.

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edenfelsen
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 219
61.547 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 31 Mai 2007 23:17 
   Titel:
Antworten mit Zitat

Hi Phoenixx, vielen Dank für deinen Kommentar und deine Meinung.
Worte haben definitiv Gewalt, sie können einen beinflussen und auch andere Gewalten auslösen wie z.B. die körperliche Gewalt.
Provokation durch Worte - Reaktion durch Schläge als Beispiel.

Das Schöne an Texten ist ja, das sich jeder seine Gedanken dazu machen kann. Ich möchte deshalb (noch) nicht zu sehr in die Tiefe gehen aber der Begriff "Provokation" hat bei der Realisierung des Stückes eine Rolle gespielt.
Vielleicht auch etwas "Schwarz oder Weiss/Entweder Oder - Denken".

Jedenfalls hat mir deine Interpretation dazu gefallen und ich freue mich das dich der Text zum Nachdenken angeregt hat.

Gerne höre ich auch noch weitere Meinungen und werde -auf Wunsch- auch
noch mehr über die Hintergründe des Textes sagen.

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Dead Man
Petzender Smileyfetischist



Anmeldungsdatum: 16.03.2004
Beiträge: 1949
83.759 Worte gesamt
Wohnort: Zwischen den Teichen

BeitragVerfasst am: 31 Mai 2007 23:34 
   Titel:
Antworten mit Zitat

edenfelsen hat folgendes geschrieben:
Hi Dead Man, es freut mich immer wieder einen Kommentar von dir zu lesen.


Danke.

edenfelsen hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht kennst du diese Momente, wo man ein Gefühl hat, oder etwas sagen will und einfach nicht die richtigen Worte findet.


Ja klar, die kennt vermutlich jeder. Aber sind das nicht eher Ausnahmesituationen?

edenfelsen hat folgendes geschrieben:
Oder man möchte jemanden verstehen oder erhofft sich eine Anwort die einen mehr Verständnis für eine Situation aufbringen lässt - und was man dann zu hören bekommt, wirft mehr Fragen auf als zuvor.


Oh ja, in dieser Richtung kommt mir das unheimlich bekannt vor. Ich habe dann allerdings meist den Eindruck, dass "das" Gegenüber gar nicht verstanden werden will.

edenfelsen hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich sollte man sich einfach in das Gegenüber hineinversetzen, ihn in seiner Ebene abholen um den gemeinsamen Raum für eine klare Kommunikation zu finden,...


Diese Wortwahl trifft es meiner Meinung nach auf den Punkt. Sehr treffend formuliert.

edenfelsen hat folgendes geschrieben:
... doch manchmal ist genau das so unglaublich schwer. Gerade dann wenn Gefühle mitspielen...


Ich glaube nicht, dass DAS die Schwierigkeit ist, sondern eher Schüchternheit, Gehemmtheit, Anstand, Angst oder wie auch immer man sich psychologisch verhindert fühlt, klare Worte zu wählen.

edenfelsen hat folgendes geschrieben:
Und kennst du diese Momente wenn man sich in eine Sache hineinsteigert, unheimlich weit ausholt und dann eventuell weit über das Ziel hinausschießt, weil die Antwort mal wieder völlig den Rahmen sprengt?
Dabei schießt man vielleicht am Thema vorbei, weil man am Ende längst vergessen hat, was man am Anfang sagen wollte?


Oh ja, das erinnert mich an abendfüllende, anregende Diskussionen mit meiner Schwester, meist war Alkohol im Spiel.


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dieKleineVonNebenan
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 200
41.548 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 01 Jun 2007 09:59 
   Titel:
Antworten mit Zitat

edenfelsen hat folgendes geschrieben:
@dieKleineVonNebenan.

Guter Punkt, vermutlich ist keine Sprache vollkommen, sowie die gesamte Kommunikation - aber ohne könnten wir nicht existieren.

Und wenn etwas eine breite Masse ansprechen soll, wird es immer entweder besonders einfach oder überaus durchschnittlich sein, wieso also nicht auch die Sprachen und Wörteraneinanderreihungen im Allgemeinen?

Umso wertvoller empfinde ich es, wenn jemand wirklich vermag mit den gegebenen Worten umzugehen - sei es um seine Meinung zu vertreten oder um seine Gedanken auszuformulieren - denn es ist manchmal wirklich schwierig, richtig verstanden zu werden.


warum sollten wir ohne sprache nicht existieren können?

Das Sprache nicht perfekt ist, kannst du selbst feststellen, indem du versuchst einen einfachen Gedankengang zu vermitteln... Es ist nur beschränkt möglich und wird vom anderen nur verstanden, weil er deine Worte mit eigenem Erleben in Verbindung bringen kann. (Konstruktivismus...)


LG


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edenfelsen
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 219
61.547 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 01 Jun 2007 13:18 
   Titel:
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Hi KleinevonNebenan,

Es bezog sich auf die Kommunikation, ohne die wir nicht existieren können. Hab ich wohl etwas mißverständlich geschrieben. Und Sprache ist nur ein Teil davon.
Ohne jegliche Form der Kommunikation hätte das Leben viel von seinem Wert verloren (und auch den Sinn). Ohne Kommunikation - kein Miteinander, und was dann noch bliebe wäre eine Welt voller Einzelgänger, und das hat keine lange Zukunft. Daher, überzogen formuliert, könnten wir ohne Kommunikation nicht existieren.

Das Sprache nicht perfekt ist und auch nicht werden kann, ist klar.Trotzdem finde ich es bedenklich in welche Richtung sich die Sprache entwickelt, die immer mehr abgekürzt, und gerne vereinfacht in kurzen Sätzen präsentiert wird.
Durch das Vereinfachen verliert man Optionen, und dadurch ergeben sich weitere Möglichkeiten mißverstanden zu werden.
Natürlich ist dies eine rein subjektive Betrachtung und es gibt sicher auch Gegenbeispiele.

Das bringt mich dann zu folgender Frage:
Ist die weitere Verwendung der Sprache und von Worten erstrebenswert, oder ist es wünschenswerter einfach für immer die Klappe zu halten?

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edenfelsen
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 219
61.547 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 01 Jun 2007 13:50 
   Titel:
Antworten mit Zitat

Auch dich hab ich nicht vergessen Dead Man, hab aber mit der Verwendung der Zitatfunktion so meine Schwierigkeiten-hoffe du kannst mir trotzdem folgen.

Zitat:
edenfelsen hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht kennst du diese Momente, wo man ein Gefühl hat, oder etwas sagen will und einfach nicht die richtigen Worte findet.


Ja klar, die kennt vermutlich jeder. Aber sind das nicht eher Ausnahmesituationen?

Es gibt Zeiten in denen werden diese Ausnahmen leider zur Regel. Ansonsten hast du aber recht.

Zitat:
edenfelsen hat folgendes geschrieben:
Oder man möchte jemanden verstehen oder erhofft sich eine Anwort die einen mehr Verständnis für eine Situation aufbringen lässt - und was man dann zu hören bekommt, wirft mehr Fragen auf als zuvor.


Oh ja, in dieser Richtung kommt mir das unheimlich bekannt vor. Ich habe dann allerdings meist den Eindruck, dass "das" Gegenüber gar nicht verstanden werden will.

Das kann durchaus sein. Es gibt aber auch Personen die wirklich Hilfe und Verständnis wollen,sich aber dabei selbst im Weg stehen wenn sie es bekommen könnten. Aber das mit dem "nicht-verstanden-werden-wollen" macht durchaus Sinn.

Zitat:
edenfelsen hat folgendes geschrieben:
... doch manchmal ist genau das so unglaublich schwer. Gerade dann wenn Gefühle mitspielen...


Ich glaube nicht, dass DAS die Schwierigkeit ist, sondern eher Schüchternheit, Gehemmtheit, Anstand, Angst oder wie auch immer man sich psychologisch verhindert fühlt, klare Worte zu wählen.


Angst ist doch ein Gefühl, ein sehr starkes sogar. Daraus resultieren doch die Schwierigkeiten: Angst jemanden zu verletzen, Angst nicht verstanden zu werden. Angst sich zu blamieren...

Auch hierzu fällt mir grad eine Frage ein:
Könnten wir OHNE Angst besser schreiben bzw. sprechen, oder geben wir uns gerade WEGEN der Angst besondere Mühe beim Formulieren?

Oder hat das ganze überhaupt nichts miteinander zu tun?

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dieKleineVonNebenan
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 200
41.548 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 01 Jun 2007 14:47 
   Titel:
Antworten mit Zitat

edenfelsen hat folgendes geschrieben:
Hi KleinevonNebenan,

Es bezog sich auf die Kommunikation, ohne die wir nicht existieren können. Hab ich wohl etwas mißverständlich geschrieben. Und Sprache ist nur ein Teil davon.
Ohne jegliche Form der Kommunikation hätte das Leben viel von seinem Wert verloren (und auch den Sinn). Ohne Kommunikation - kein Miteinander, und was dann noch bliebe wäre eine Welt voller Einzelgänger, und das hat keine lange Zukunft. Daher, überzogen formuliert, könnten wir ohne Kommunikation nicht existieren.

Hallo...

bei der Kommunikation und "nähe/Wärme" würde ich dir zustimmen, es gab ja diese wunderbaren versuche, bei denen Säuglingen keinerlei Zuwendung zukam, außer der Befriedigung der Grundbedürfnisse. Und die Säuglinge gingen ein.

edenfelsen hat folgendes geschrieben:

Das Sprache nicht perfekt ist und auch nicht werden kann, ist klar.Trotzdem finde ich es bedenklich in welche Richtung sich die Sprache entwickelt, die immer mehr abgekürzt, und gerne vereinfacht in kurzen Sätzen präsentiert wird.
Durch das Vereinfachen verliert man Optionen, und dadurch ergeben sich weitere Möglichkeiten mißverstanden zu werden.
Natürlich ist dies eine rein subjektive Betrachtung und es gibt sicher auch Gegenbeispiele.

Vielleicht passt sich die Sprache nur der Verwendung an. Wer nicht viel zu sagen hat, braucht keine Sprache, die viel ausdrücken kann?
Ich selbst kenne kaum Menschen, die nicht in der Lage wären vernünftige Sätze zu bilden.


edenfelsen hat folgendes geschrieben:

Das bringt mich dann zu folgender Frage:
Ist die weitere Verwendung der Sprache und von Worten erstrebenswert, oder ist es wünschenswerter einfach für immer die Klappe zu halten?


Ich weiß zwar nicht, was dich zu der Frage führt, aber:
Ich glaube, dass es ziemlich schwer wäre für immer die Klappe zu halten.
Die Verwendung der Sprache ist, meiner Meinung nach, nicht nur erstrebenswert, sondern auch notwendig.

LG


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edenfelsen
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 219
61.547 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 04 Jun 2007 15:35 
   Titel:
Antworten mit Zitat

Hi KleinevonNebenan, nochmal danke für deine erneute Antwort.

Zitat:
bei der Kommunikation und "nähe/Wärme" würde ich dir zustimmen, es gab ja diese wunderbaren versuche, bei denen Säuglingen keinerlei Zuwendung zukam, außer der Befriedigung der Grundbedürfnisse. Und die Säuglinge gingen ein.


Darüber hatten wir seinerzeit auch einen Bericht in der Schule gehabt. Fand das damals wirklich erschreckend. Passt allerdings als makaberes Beispiel sehr gut um die Wichtigkeit von Kommunikation in Verbindung mit menschlicher Wärme aufzuzeigen.

Zitat:
Vielleicht passt sich die Sprache nur der Verwendung an. Wer nicht viel zu sagen hat, braucht keine Sprache, die viel ausdrücken kann?


Das ist eine interessante Theorie, die mir durchaus gefällt.
Nur in der Politik hab ich bei einigen Themen den Eindruck, es ist genau umgekehrt. Da wird mit vielen Worten und langen Sätzen nahezu nichts neues gesagt (z.B. zum Thema Gesundheitsreform).Aber ich glaube ich schweife zu sehr ab

Zitat:
Ich weiß zwar nicht, was dich zu der Frage führt, aber:
Ich glaube, dass es ziemlich schwer wäre für immer die Klappe zu halten.
Die Verwendung der Sprache ist, meiner Meinung nach, nicht nur erstrebenswert, sondern auch notwendig.


Hm, du hast mich erwischt! Offene und ehrliche Antwort: ich hab einfach keinen guten Übergang mehr zur Frage gefunden, wollte sie aber noch irgendwie in meine Antwort einbauen - daher der überleitende Satz.
Und in Bezug auf die Notwendigkeit der Verwendung von Sprache bin ich auch noch einer Meinung mit dir!

Liebe Grüße und einen angenehmen Wochenanfang.

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Nibelheim
Fossil



Anmeldungsdatum: 01.10.2001
Beiträge: 3744
143.650 Worte gesamt
Wohnort: Am Sachsenring

BeitragVerfasst am: 04 Jun 2007 18:44 
   Titel:
Antworten mit Zitat

Nach intensivem lesen der vorherigen Beiträge erspare ich mir jegliche Antwort. Was da so zusammenkommt, gereicht dem literarischem Quartett zur Ehre !! Fein gemacht !!

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Meum est propositum in taberna mori .


ich lasse mich musikalisch verführen von Gehe zu www.lastfm.de www.lastfm.de
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dieKleineVonNebenan
Alter Knochen



Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 200
41.548 Worte gesamt

BeitragVerfasst am: 04 Jun 2007 21:22 
   Titel:
Antworten mit Zitat

edenfelsen hat folgendes geschrieben:

Darüber hatten wir seinerzeit auch einen Bericht in der Schule gehabt. Fand das damals wirklich erschreckend. Passt allerdings als makaberes Beispiel sehr gut um die Wichtigkeit von Kommunikation in Verbindung mit menschlicher Wärme aufzuzeigen.

Ein weiteres "ähnliches" Beispiel war Kaspar Hauser...

Menschen sind schon erfinderisch mit ihren Versuchsreihen...

edenfelsen hat folgendes geschrieben:

Das ist eine interessante Theorie, die mir durchaus gefällt.
Nur in der Politik hab ich bei einigen Themen den Eindruck, es ist genau umgekehrt. Da wird mit vielen Worten und langen Sätzen nahezu nichts neues gesagt (z.B. zum Thema Gesundheitsreform).Aber ich glaube ich schweife zu sehr ab

Das ist ja kein neues Phänomen. Hitler und Martin Luther KIng nutzten dies ebenso. Wer viel spricht - hat viel zu sagen. Auf den Inhalt horchen die wenigsten. Wenn du mal "mein Kampf" zb liest oder kings rede, dann merkst du, dass alles schöngeschrieben ist, mit vielen tollen Worten und der Inhalt flach. Es sind einfach nur Methoden die zu begeistern, die nur wenig hinhören.

edenfelsen hat folgendes geschrieben:

Hm, du hast mich erwischt! Offene und ehrliche Antwort: ich hab einfach keinen guten Übergang mehr zur Frage gefunden, wollte sie aber noch irgendwie in meine Antwort einbauen - daher der überleitende Satz.
Und in Bezug auf die Notwendigkeit der Verwendung von Sprache bin ich auch noch einer Meinung mit dir!

hehe, es sei verziehen *g*


Liebe Grüße


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