Knochenhaus

SwordyXXL · Verfasst am: 27 Nov 2006 19:12 Titel: Auf Widersehn

Ich denke zurück an die gute schwere Zeit,
war damals zu jeder Schandtat bereit,
umso mehr tut es weh dich jetzt so zu sehen,
musstest du wirklich so von uns gehen?

Du warst damals meine erste große Liebe,
verbargen uns in den Schatten wie Diebe,
alles was jetzt von dir bleibt ist ein Kasten aus Eichenholz,
bist du dort wo du jetzt bist darauf stolz?

Neben mir steht ein kleines Kind quält mich mit seinen Fragen,
ich kann darauf längst nichts mehr sagen,
er ist nicht unser Fleisch und Blut weil du hast betrogen,
hast dich damals um Kopf und Kragen gelogen.

Hast du nicht an den Kleinen gedacht,
bist aus deiner letzten Illusion nicht aufgewacht,
du hast den leichten Weg gewählt,
und damit ein kleines Herz gequält.

Ich nehme den kleinen an der Hand und gehe mit ihm fort,
ich kann dir nicht vergeben jedenfalls nicht sofort,
ich weiß du bist tot und ich trauere nicht viel um dich,
ich sehe in kleine Kinderaugen sie sind nachdenklich.

Ich hoffe das ich dem Kleinen eine Zukunft geben kann,
und dann vielleicht irgendwann,
wird er mein Sohn sein wie es war vorgesehen,
und dann kann das Leben neu beginnen.

williy · Verfasst am: 24 Jan 2007 02:38 Titel:

Du bist der Vater des Kindes am Grab,nicht der Erzeuger?
Ich finde es mutig so ein persönliches Thema hier zu verarbeiten.
Sandra

Minensie · Verfasst am: 27 Jan 2007 09:16 Titel:

erzeuger kann man schnell werden, zum vatersein gehört schon mehr. und wenn dies reale zeilen sind, dann hast du diese prüfung bereits bestanden und musst nicht darauf warten, dass er irgendwann dein sohn wird. das ist er schon jetzt.

ein wirklich harter text. gänsehaut hab ich gekriegt. es ist nicht perfekt. muss es aber auch nicht.

mine

SwordyXXL

Erstmal danke für das Feedback. Ich weiß das dies ein sehr persönlicher Text war, aber es ging mir an diesem Tag sehr sehr viel durch den Kopf. Das ganze ist dann in dieses Gedicht gemündet.

Ja es sind reale Zeilen. Mit Mut hat das Posting nichts zu tun, eher mit Verarbeitung und Meinungsaustausch. Gedichte sollen bewegen, aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Anhand eures Feedbacks sehe ich, das ich es geschafft habe.