Knochenhaus

[Cocofreak]

„LAUF !!“, hallte der Schrei durch die Gasse. Ich starrte auf die am Boden hockende Person.
„Aber ...“, setzte ich an. „ZUR HÖLLE NOCHMAL !! LAUF !!!“, unterbrach er mich. Ich sah meinen Freund entsetzt an, drehte mich um und rannte die Gasse entlang. Als ich um die Ecke am Ende bog sah ich aus dem Augenwinkel ein Mündungsfeuer, hörte den Knall aufpeitschen und dann, als ich bereits um die Ecke war, den schmerzenslaut der Person, die mir mehr als alles andere auf der Welt wert gewesen war. Nun hatte dieser Jugendliche mein Leben gegen seins eingetauscht. Meine Augen wurden feucht.
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„Hey Marco!“, rief meine Mutter von der anderen Seite der Tür: „Willst du nicht endlich sagen was los ist?“. Seit 3 Stunden versuchte sie immer wieder mein Zimmer zu betreten. Seit 3 Stunden blockte ich jeden Dialog ab und hatte mich in meinem Zimmer verbarrikadiert. Seit knapp dreieinhalb Stunden hatte ich nicht ein Wort mehr gesagt, in dem Wissen das er tot war. Bilder der Vergangenheit liefen am mir vorbei. Wieder füllten sich meine Augen mit Tränen.
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Ich schreckte plötzlich hoch. Irgendetwas hatte lautstark Bekanntschaft mit meiner Tür gemacht. Und wieder krachte etwas gegen meine Tür. Dann war kurze Zeit stille. „Marco ! Antworte gefälligst!“, brüllte mich die Stimme meines Vaters durch die Tür an. Darauf hatte ich nun überhaupt keinen Bock. Wieselflink aber leise kroch ich von meinem Bett und sammelte meinen Rucksack und einige Sachen zusammen, die ich sofort einpackte. Schnell schlüpfte ich in meine Stiefel stopfte die Schnürsenkel in den Schaft und sprang auf das Fensterbrett meines geöffneten Fensters. Oft schon hatte ich diesen Weg gewählt um das Haus zu verlassen. Also visierte ich ohne mit der Wimper zu zucken unsere große Konifere an und sprang ohne zu zögern. Sanft landete ich genau da wo ich es geplant hatte und rutschte routiniert von der Pflanze herunter. Sofort ergriff ich die Flucht und verschwand in einer Seitenstraße.
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Der Himmel schien sich nach meinem Gefühlszustand zu orientieren. Es regnete in Strömen. Ich saß an unserem Lieblingsplatz und sah dem Regen zu. Diese alte verfallene Fabrikhalle am Stadtrand, war einfach ein Ort der ruhe. Hier hörten man nur die Regentropfen auf verschiedene Untergründe aufschlagen. So ergab sich eine ganz eigene Melodie. Je nach Beschaffenheit der Stelle wo die Tropfen auftrafen war der Ton höher oder tiefer. Diese gleichmäßige ruhige Melodei der Natur entspannte mich sehr und ich hatte schon lange abgeschaltet. Wie lange ich schon hier saß wusste ich nicht und wollte ich auch nicht wissen. Ich wollte nur eines, das was ich gerade hatte. Ruhe. Ich schloss meine Augen und genoss diese.
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Irgendwann hatte es einfach ganz plötzlich aufgehört zu regnen. Der Himmel war aufgerissen und da es bereits Nacht geworden war, konnte das Licht der Sterne und des Mondes ungehindert die Umgebung erhellen. Die Wärme des Tages .ließ Nebel aus dem feuchten Boden aufsteigen. Die Welt sah, durch die Mischung von Mond- und Sternenlicht mit dem Dichten Nebel, irgendwie Magisch aus. Doch es war sehr still, wie ich fand. Zu still für meinen Geschmack. Ich erhob mich und lauschte auf jedes nur wahrnehmbare Geräusch. Auf jede Bewegung im Nebel und jeden Schatten achtete ich. Meine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. War da nicht gerade ein Schemen gewesen? Rutschten da nicht ein Paar Schuhe über den Kiesboden? Ich hockte mich wieder hin und zog die mitgebrachte Decke eng um mich. Was immer da war, sollte da etwas sein, ich würde es erwarten. Langsam wurde der Nebel dichter, senkte sich aber auch wieder langsam. War diese dunkle Stelle im Nebel nun der Schatten eines Menschen oder nur etwas was so aussah? Die Schlitze meiner Augen wurden noch schmaler und meine Sinne schärften sich noch weiter. Jedes Geräusch nahm ich in mich auf und versucht zu erkennen, ob es zu diesem mir seit Jahren bekannten Ort passte. Da war es wieder. Dieses schleifen von einem Gegenstand auf dem Kiesboden und den dadurch umherrutschenden Kiesel. Doch der Schatten, den ich die ganze zeit fixierte, bewegte sich nicht. Dann hörte ich ein hohles Pfeifen und spürte etwas Schweres auf meiner Schulter landen. Ich erstarrte wie zu einem Eiszapfen, was bei der mittlerweile stark abgefallenen Temperatur eigentlich schon lange hätte passieren müssen.
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Wie lange war ich schon so verharrt? Ich wusst es nicht. Zeit hatte keine Bedeutung mehr. Zeit war irrelevant, nicht existent einfach nicht wichtig. Wichtig war nur das, was da gerade auf meiner Schulter gelandet war. Weder konnte ich fühlen was es war noch hatte ich den Mut es herauszufinden. Also hockte ich nun da, eingewickelt in meine Decke und versuchte verzweifelt einen Weg aus dieser Situation zu finden. Doch so sehr ich es auch drehte und wendete, mir fiel keine Lösung ein, in der ich nicht der Gegenstand auf meiner Schulter vorkam.
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weiter bin ich noch nicht ... abber ich bin dran, da ich das immer wenn ich auf arbeit zeit habe schreibe xD