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t.omate Kartoffelsoldat
Anmeldungsdatum: 08.10.2003 Beiträge: 501 14.277 Worte gesamt Wohnort: Kaserne auf dem Acker
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Verfasst am: 16 März 2012 20:24 Titel: Raketenmenschen [make literature not war II] |
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OK, wir hatten den langen Weg nach Indien - das ist Jahre her und ich glaube, wir können das wieder schaffen. Eine neue Geschichte, ein neues Thema. Feuer frei!
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Muhammad schaut auf seinen Bildschirm. Der blinkende Cursor. Das Chatfenster. Der letzte Raketeneinschlag war noch weit genug weg. Genug Zeit. Blinkender Cursor. Hektisches Suchen des Namens in der Nickliste. Ah, dort. Ein schneller Doppelklick. Ein Rakteneinschlag, immer noch weit weg.
Hallo mein Freund
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_________________ Die Freiheit einer Gesellschaft muss sich immer an der Freiheit ihrer Netze messen lassen müsse.
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Etheriel Alter Knochen
Anmeldungsdatum: 06.02.2008 Beiträge: 301 30.614 Worte gesamt Wohnort: Dinslaken
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Verfasst am: 18 März 2012 15:20 Titel: |
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„glaubst du nicht, dass das etwas zu groß für dich ist?“
„nur wer groß denkt kann auch großes vollbringen!“
„klar und fast alle die versucht haben großes zu vollbringen, endetet ganz klein!“
„aber ihre Namen liest du heute noch in riesigen Leuchtbuchstaben!“
Damit war der Chat auch schon beendet. Er hatte sich einfach ausgeklinkt. Blödes Arschloch, natürlich hatte er recht: jeder der mal Ideen hatte ist heute eine Person die diskutiert wird, ganz gleich wie er endete, oder welcher Couleur seine Ambitionen waren.
Berühmt oder berüchtigt spielte das denn eine Rolle, wenn der Name die Geschichte überdauert? Zumindest für ein Zeitalter. Was interessierte ihn denn noch die Sache, hatte sie ihn je interessiert? Wenn er stirbt dann nicht für die Idee und wenn er es schafft dann ebenso wenig für die Sache.
Muhammad stand vom Laptop auf und sah sich um.
Er hasste diese vier Sterne Kongresshotelzimmer. Gekachelte Böden in Beige, farblos blas sandfarbene Tapeten, weiße Bettlaken und Raumerfrischer in dezentem Lavendel. Dezent, unaufdringlich, unauffällig. Ein Fernseher, ein Telefon ein Kühlschrank, eine Hausbar, ein Klo und eine Dusche. In einigen Jahrzehnten, wenn die Menschheit begreift wie gering doch die eigenen Ansprüche sein können werden sie alle so leben, wenn sie dann noch leben, kleine besitzlos-sterile Einzimmerapartments, wahlweise mit Zimmerservice oder Mensazutritt.
Keine persönliche Note erwünscht, so ist es einfacher wenn es einen Zwischenfall gibt; den Toten raus karren neuen Raumerfrischer hinein und der nächste kann einziehen. Wahrscheinlich wird jede Form der Unordnung unter Strafe gestellt, ebenso wie jeder Anflug von Individualität. Bring nichts rein stell nichts um. Was wusste Orwell schon von der Zukunft?
Muhammad legte sich auf das ekelerregend sterile Bett, blickte sich im leeren Raum um und schaltete den Fernseher ein. Der Einschlag hatte die Wand zerrissen, das Bett, welches nun auf ihm lag, muss ihm das Leben gerettet haben. Im Zimmer regnete Mörtel und Staub und ein undefinierbares Wirrwarr aus Papier und Stofffetzen. Muhammad roch zuerst sengendes Fleisch und dachte einen Augenblick an seinen knurrenden Magen als plötzlich der Schmerz im gesamten rechten Arm brannte, die einzelnen Nervenstränge zuckten zusammen und surrten als würde jeder von ihnen herausgerissen und in Säure getaucht. Irgendwo in seinem Arm begann das Blut zu Kochen. Er wollte Ohnmächtig werden. Keine Chance, Du musst reagieren!
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_________________ Krieg ist Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Stärke
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