Knochenhaus

[Mimikry]

[RIG]

So, hab auf Mimikrys Wunsch hin mal alle Themen von ihr zu einem Thread zusammengefasst!

[Tante Lül]

Danke, Onkel RIG

[Mimikry]

[Mimikry]

Na, dann darf ich ja jetzt wieder

Über das Leben lassen sich viele verschiedene, gegensätzliche Aussagen machen. „Es geht weiter“ und „es steckt voller Überraschungen“ gehören zu denen, die ich unterschreiben muss...allerdings mit dem Zusatz „Ich will bestimmen, wie es weitergeht“ und „Kontrolle verhindert unliebsame Überraschungen“.
Ich hatte das Leben in überschaubare Bahnen gedrängt. Vierzig Quadratmeter kontrolliere ich allein, dazu kommen 30km außerhalb, denen ich bestimmte Rollen zugeteilt habe, Menschen, die diese Rollen wahr- und annehmen, perfekt! Überraschungen von vornherein ausgeschlossen. Ich weiß, was passiert, was zu sagen und was zu tun ist...zumindest wusste ich das, bis zu dem Tag, als das organisierte Chaos seinen Fuß über die Schwelle setzte, die Stiefel auszog und neben das bis ins Detail durchdachte Arrangement meiner Schuhe schmiss. Sie löste sich einfach ganz unverhofft aus dem Marionetten-Trüppchen meines Bekanntenkreises und begann selbstständig Schritte in dieses mein Leben zu setzen. Als Expertin was die eigenen Neurosen und Spleens betrifft frage ich mich immernoch, ob meine Aufgabe jeder Gegenwehr Resultat des Überraschungs-(ha! Überrschung!) moments war oder einfach in meinem unverschämt devoten Verhalten begründet. Sie tanzte und ich sah zu und hielt still – eh ich mich versah hatte sie meine vierzig Quadratmeter Kontrolle in Beschlag genommen. Die Alarmglocken läuten 24 Stunden, doch meine Ohren scheinen betäubt zu sein. Stattdessen mime ich den Hampelmann, der zu seinem 24 Stunden Tag nun auch noch die Nacht hinzu nimmt um ein Mindestmaß an Oberwasser zu gewinnen. Also stehe ich frühmorgens zeitgleich mit ihr auf, um das Chaos des vorherigen Tages zu beseitigen: hätte ich die den klinisch – sterilen Boden meines Reiches verunstaltende, schwarze Haarpracht gesammelt, ich hätte mittlerweile einen guten Preis für eine Echthaarperücke heraushandeln können! Eine Armada von Räucherstäbchen kämpft gegen die Manifestation meines Lasters, den Geruch von Zigaretten, an und bringt meinen letzten Rest an Willen zum erliegen. Mit Erschrecken stelle ich fest, dass die Couchbezüge schon seit zwei(!!!) Tagen nicht geordnet wurden. Der Geruch von Patchouli, der sehr befremdlich ist, wenn er nicht den eigenen in Szene gestzten Körperpartien entstammt, raubt mir den Mittagsschlaf. Mein Augenmerk jedoch gilt dem fast zur Hälfte gefüllten Kühlschrank, der mich zwischen Askese und Völlerei wie einen Ball hin und her wirft, dessen Inhalt ab jetzt aber auch Gesetzen wie „Ich muss essen“ und „ich brauche Essen“ und überhaupt der bloßen Existenz von Essen in meinen vier Wänden unterliegt und dessen leergeräumte Fächer mir angesichts ihres stummen und doch so vielsagenden Blickes am Abend, die Schamesröte ins Gesicht treiben...Stopp!
Tisch und Bett mit ihr zu teilen, das ist vollkommen okay, aber: sie hat die Staubmäuse aus ihrer grünen Tasche in meinen Sicherheitstrakt gelassen, der Weg zwischen Küche und Bad ist mit Fallen gespickt, ich lebe in einem Sündenpfuhl! ...ist da etwa FLEISCH im Kühlschrank?!
Ruhig, blaue See! Den Nachmittag über wiege ich mich in Sicherheit...alles sauber, alles ordentlich, bloß keine Panik! Ich allein mit einer Kilopackung Sahnejoghurt, Guarana und dem ignoranten Telefon... bittersüß und so vertraut! Und nun? Ich wage es kaum auszusprechen, aber sie fehlt mir! Die Stunden sind zäh und klebrig wie Honig!...Absturz in die Melancholie, bis sie wiederkommt. Oh, der einsame Freitagabend: Ich möchte mich gepflegt betrinken, meine Existenz beklagen und mit einem Kater aufwachen, der mich an meine Schande erinnert...und was ist stattdessen?!
Eine geballte Ladung guter Laune rennt mir Punkt zehn die Tür ein, sagt der trüben Stimmung den Kampf an und will Ausgeh – Laune verbreiten – ein Dorn im Auge jedes guten Depressiven! Aber devot, wie man nunmal ist ...sieht man zu wie sie nun auch noch in die Tiefen des Kleiderschranks vordringt und einen mindestens um eine Möglichkeit der Maskerade bringt...
Ein paar Stunden später ist Gott sei Dank jede Klarheit aus meinem Kopf beseitigt, im inneren Dialog wird neben meinem breiten Becken der Einzug, dieses Chaos angeprangert und...hey, eine Ohrfeige! Danke!
Die Monarchie hat die Diktatur der Zwänge abgelöst, dankbar knie ich nieder vor der Königin – nur in Gedanken natürlich! In jedem Fall sollte ich dankbar sein, eine, wenn auch recht unkalkulierbare, Struktur gegeben zu bekommen, die sich nicht an Grenzen von Schwarz oder Weiß ansiedelt...dankbar...ich lächle...die Haare im Bad können bis morgen warten!
Zufrieden schließe ich die Augen, ein letzter Tritt der Königin nach meiner Bettdecke – dann schlafe ich ein...seit vier Wochen kann ich wieder schlafen!

[Königin der Unwahrheit]

Ohhh...jetzt kann ich aber ganz schön stolz auf mich sein Sie hat eine Geschichte über mich geschrieben.
Also, ich finde sie ja ziemlich lustig...

[carrion]

Genauso hab' ich mir das vorgestellt.
@Mimi: Bitte so große Texte nicht kursiv machen, ich krieg Augenkrebs.
Und so allgemein: Überraschungen lassen sich nicht aussperren. Ich werd' das wahrscheinlich in ziemlich genau 20 Stunden mal wieder feststellen (schlechte Überraschung, zugegeben )...
Ansonsten bleibst Du morgen hoffentlich von selbigen verschont.

[Mimikry]

@carrion

Ja, ich weiß, mit Überraschungen ist das wie mit Veränderungen, die lassen sich nicht vermeiden
Und so schlimm ist das mit dem Kursivtext ja nun nicht...ich merke da keinen Unterschied, vielleicht liegt das aber auch an der Hornhautverkrümmung, wer weiß
Naja, hoffen wir auf einen überrachungsfreien Freitag

@Königin
Man muss ja auch ab und zu zur Freude gereichen

[Mimikry]

...

[Nibelheim]

MIMI, du sollst nicht kursiv schreiben
Aber ansonsten gern weiter so. Berichtest du in den Geschichten über deinen Alltag? Oder um wen geht es da?

Ich hatte eine halberfundene Tatsachengeschichte aus meinem eigenen Armeeleben zu schreiben geplant, da kommt mir doch dieser NVA-Film dazwischen. Jetzt könnte man ja meinen, ich hätte dort alles nur abgeschrieben

[Nibelheim]

Deadman riet:

[Mimikry]

[Nibelheim]

Mimikry klärte auf:

[Mimikry]

...

[Dead Man]

Gefällt mir wieder mal unheimlich gut.