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Nibelheim Fossil
Anmeldungsdatum: 01.10.2001 Beiträge: 3744 143.650 Worte gesamt Wohnort: Am Sachsenring
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Verfasst am: 29 Jun 2004 00:33 Titel: |
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Ich WAR eingeloggt !!
Doofes Modem 
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_________________ Meum est propositum in taberna mori .
ich lasse mich musikalisch verführen von www.lastfm.de
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Thana Alter Knochen
Anmeldungsdatum: 04.11.2001 Beiträge: 261 13.849 Worte gesamt Wohnort: Tharandt
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Verfasst am: 29 Jun 2004 01:14 Titel: |
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Der einsame Schrei des Modembesitzers hallt ungehört durch die Telekommunikationswüste....
Ich geh schlafen... nacht...
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_________________ "I have the two qualities you require to see absolute truth. I am brilliant... and unloved." Miss Evangelista
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 01 Jul 2004 23:16 Titel: |
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Ein uneingelogter Nibel hat folgendes geschrieben: | Wie Petra in Zapfendorf auf ihrem Hemdchen offerierte :
ALLES WIRD GUT |
Nein, da sag ich jetzt gar nix zu ............... *feix*
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_________________ "Es gibt Momente im Leben, die keine Rolle spielen, und es gibt wichtige Momente im Leben, und dann gibt es da die Momente - vielleicht ein Dutzend Mal im Leben -, in denen alles auf der Kippe steht."
(Stephen King)
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 26 Nov 2004 12:56 Titel: |
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Austausch
Er saß im Schneidersitz auf dem Boden. Pflastersteine. Sie waren nass vom Regen. Jeans und T-Shirt klebten feucht an seiner Haut. Die Menschen um ihn herum trugen Mäntel und Regenschirme. In seinem Rücken plätscherte ein Brunnen sein Wasserspiel in den tristen Himmel, doch er hörte es nicht. Wenn er der Kopf in den Nacken legte, würde er die Tropfen in ihrem Fall sehen können, doch er tat es nicht. Am Rand schwammen ein paar der letzten rotbraunen Herbstblätter lustlos im Wasser.
Er schloss die Augen und lauschte der Musik in ihm. Sie war zu leise. Seine Hand tastete blind nach dem kleinen Regler an seinem Discman und Mahlers sechste Symphonie donnerte in ihn hinein.
Irgendwann spürte er ihren Blick auf sich und öffnete die Augen. Sie saß ihm gegenüber auf dem Boden, wie er im Schneidersitz.
Er sah sie an und überlegte, wann er zuletzt bewusst über die Augenfarbe eines Menschen nachgedacht hatte. Ihre Augen waren seltsam. Um die Pupille lag ein kleiner Kranz aus Braun und Grün, der sich in einen zweiten aus blassem Blaugrau verzweigte, welcher sich mit einem schmalen Ring klaren Graus gegen das Weiß des umliegenden Augapfels abzeichnete. Dieser Ring hatte die selbe Farbe wie der Himmel über ihm. Das Schwarz der Pupille zuckte zweimal kurz zusammen, während er hineinsah.
Sein Zeigefinger führte eine winzige Bewegung aus und die Musik in seinem Kopf stoppte.
"Du hast wunderschöne Augen", sagte er. "Für die Farbe gibt es noch keinen Namen. Ich würde mir gern einen ausdenken können."
"Das hat Zeit", antwortete sie. "Ich habe in all den Jahren auch noch keinen gefunden."
Er schwieg und beobachtete weiter, wie ihre Pupillen sich leicht zuckend bewegten, wenn ihr Blick zwischen seinen Augen hin und her sprang
"Warum sitzt du hier?", fragte sie schließlich.
"Weil ich gewartet habe."
"Auf was?"
"Auf nichts."
"Auf wen?"
"Seit ich dich gerade sah, weiß ich, dass ich auf dich gewartet habe."
"Okay."
Schweigen.
Wieder bewegte er nur den Zeigefinger und die Geige nahm ihr unterbrochenes Spiel wieder auf. Er nahm die zwei kleinen schwarzen Ohrhörer heraus und hielt sie ihr hin. Sie zögerte einen Moment, doch nach einem auffordernden Nicken von ihm nahm sie sie mit einem Lächeln an. Ihm fiel die Bewegung auf, mit der sie sich das lange Haar nach hinten strich. Sie stecke sich die kleinen Stöpsel in die Ohren und sah ihn an. Mit einer Handbewegung forderte er sie auf, ihre Augen zu schließen, für deren Farbe er noch immer kein Wort hatte. Sie tat es.
Als sie irgendwann die Augen wieder öffnete, war er fort. Der Discman lag vor ihren Schuhen auf dem Boden. Sie lehnte sich mit dem Rücken an den Brunnen und wartete ...
(© Woelfin 23.11.2004)
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_________________ "Es gibt Momente im Leben, die keine Rolle spielen, und es gibt wichtige Momente im Leben, und dann gibt es da die Momente - vielleicht ein Dutzend Mal im Leben -, in denen alles auf der Kippe steht."
(Stephen King)
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Nibelheim Fossil
Anmeldungsdatum: 01.10.2001 Beiträge: 3744 143.650 Worte gesamt Wohnort: Am Sachsenring
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Verfasst am: 29 Nov 2004 01:16 Titel: |
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Ich hoffe, nie an diesen Brunnen zu gelangen.
Warten kann so ......... endlos werden.
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_________________ Meum est propositum in taberna mori .
ich lasse mich musikalisch verführen von www.lastfm.de
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 01 Dez 2004 14:42 Titel: |
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Naja ... das kommt wohl drauf an, was man mit der Zeit so anfängt ...
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_________________ "Es gibt Momente im Leben, die keine Rolle spielen, und es gibt wichtige Momente im Leben, und dann gibt es da die Momente - vielleicht ein Dutzend Mal im Leben -, in denen alles auf der Kippe steht."
(Stephen King)
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 29 März 2005 23:22 Titel: sehn-sucht |
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im takt deiner augenblicke
schlägt das herz verzweifelt
um sich
auf den ersten blick blind
verschlagen die worte
taub das ohr
für alle stimmen der vernunft
gefrorene schmetterlinge
zappeln noch hilflos
in einem bauch
auf den niemand hört
wo doch eigentlich
alle zweifel schweigen sollten
nein
es winken keine gewinne
wo es doch schon
viel zu viel zu verlieren gibt
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_________________ "Es gibt Momente im Leben, die keine Rolle spielen, und es gibt wichtige Momente im Leben, und dann gibt es da die Momente - vielleicht ein Dutzend Mal im Leben -, in denen alles auf der Kippe steht."
(Stephen King)
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 08 Nov 2005 13:20 Titel: |
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In all dem Tosen
um mich
ein kurzer Moment
Entschleunigung
Mehr als einen Blick von Dir
braucht es nicht
um meine Welt
in die Zeitlupe zu heben
(15.04.2005)
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(Stephen King)
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 19 Jul 2006 00:11 Titel: |
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Ich habe gesehen
wie du die Einsamkeit gemalt hast
sanft
in feinen Linien
auf meine nackte Haut
Ich habe gespürt
wie du dabei gelächelt hast
innerlich
dein Gesicht aber
war weiter wie aus Stein
Ich habe gehofft
das Bild würde schön sein
auf mir
in dir
und trotz unseres Abscheus
(29.04.2006)
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(Stephen King)
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 29 Sep 2006 17:36 Titel: |
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Ich weiß noch nicht so genau, was ich mit diesem Text anfange. Was und ob mal etwas daraus entsteht. Wenn es groß ist, wird es vielleicht mal eine Kurzgeschichte ... (um RIG mal sehr frei zu zitieren) ...
Er sah ihr nach, als sie wortlos das Zimmer verließ. "Früher", dachte er mit einer Mischung aus Wehmut und Verzweiflung, "Früher wären wir nicht so auseinander gegangen, so kalt, so schweigend und so scheinbar gleichgültig. Früher wären wir wütend über einander hergefallen und hätten uns blutige Risse und klaffende Wunden geschlagen mit Waffen gemacht aus Worten und Blicken. Wir hätten gestritten bis wir dessen irgendwann wieder müde geworden wären oder vergessen hätten, worum es eigentlich ging. Und dann hätten wir uns wieder versöhnt... oder wenigstens miteinander geschlafen..."
Doch früher war vorbei. Heute war es still geworden zwischen ihnen. Die Zeit hatte ihre Opfer verlangt und sie hatte sie natürlich auch bekommen. Er starrte trübsinnig in das leere Glas in seiner Hand. Ein paar letzte Tropfen des süßen schweren Rotweins rollten ölig schimmernd über das glatte Kristall. Das Flackern des Kaminfeuers spiegelte sich darin.
In Momenten wie diesem fühlte er sich immer, als hätte er auf der Autobahn des Lebens die richtige Abfahrt verpasst. Und wo er erst noch - einen unwichtigen Umweg in Kauf nehmend - einfach an der nächsten Abfahrt rausfahren wollte, hatte er inzwischen - nach Jahren des sturen Weiterfahrens - doch längst erkannt, dass da keine neue Möglichkeit zum Abbiegen mehr kommen würde. Er hatte seine Chance verpasst.
Es schien im Leben ein paar grundsätzliche Dinge, ein paar feste Regeln zu geben. Dummerweise bekam man die nicht beigebracht, bevor das Leben auf einen losgelassen wurde, sondern musste alles erst selbst lernen... und das meiste davon eben sehr schmerzhaft...
Eine dieser unumstößlichen Gesetzmäßigkeiten ist: Du bekommst nur eine Chance. Eine einzige. Versau sie und du wirst dich im besten Fall den Rest deines mehr oder weniger kümmerlichen Daseins darüber ärgern können, dass du Scheiße gebaut hast. Vergiss den Mist, den sie dir einzureden versuchen: dass jeder eine zweite Chance verdient habe und so. Denn das ist Bullshit. Ja okay, bei Kleinigkeiten mag es noch sein, dass man dir einen zweiten Anlauf gewährt... bei solchen Dingen wie der Frage, ob du deine Frau und Kinder verlassen und statt dessen wieder was mit deiner Jugendliebe anfangen solltest oder nicht... Aber bei den richtig großen Entscheidungen gibt es nur eine einzige jämmerliche Chance.
Wobei der Unterschied, wie sehr sie dein Leben beeinflusst, vermutlich nicht mal unbedingt etwas mit der Größe der Entscheidung zu tun hat. Es scheint mehr der Zeitpunkt zu sein. Weißt du, es gibt da nämlich die kleinen und großen Augenblicke im Leben, doch dann sind da noch diejenigen, in denen alles schwebt und jede Sekunde in die ein oder andere Richtung fallen kann. Ein Drahtseilakt über dem Abgrund deines Schicksals. An diesen Stellen scheint das Leben selbst von so empfindlicher Dünnhäutigkeit zu sein, dass es keine Fehler erlaubt, keine zweiten Chancen duldet. Eine verkehrte Bewegung und alles, was dir je sicher und verlässlich erschien, zerfällt zu Staub, zerrinnt dir unter zitternden Fingern.
Vielleicht ist es dir nicht einmal klar. Vielleicht dauert es eine Weile - Tage, Monate, Jahrzehnte - aber irgendwann wirst du dich selbst dabei ertappen, dass du zurück zu diesem einen einzigen Augenblick willst, und du wärst bereit deine Seele zu verkaufen so lange dir nur gestattet wäre, den anderen Weg einzuschlagen. Doch dann - zurückblickend - weißt du, dass es nur die eine Autobahnabfahrt gab und dass du sie nun einmal verpasst hast. Und weil dir sonst nichts mehr zu tun übrig bleibt verfluchst du dein Leben, dein Schicksal, den Zufall, die Bestimmung oder wie auch immer du es nennen willst, und vermutlich verfluchst du auch dich selbst für deine Dummheit, deinen Irrtum, deine Wirrung oder wie auch immer du es nennen willst, denn das tun sie alle früher oder später: Sie murmeln Flüche in ein leeres Weinglas.
Er kannte den Augenblick, ab dem sein Leben nur noch an ihm vorbeigerauscht war weil er die Abfahrt verschlafen hatte. Als er sie nebenan leise weinen hörte, fragte er sich, ob sie das von sich wohl auch sagen konnte.
(02/2006)
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_________________ "Es gibt Momente im Leben, die keine Rolle spielen, und es gibt wichtige Momente im Leben, und dann gibt es da die Momente - vielleicht ein Dutzend Mal im Leben -, in denen alles auf der Kippe steht."
(Stephen King)
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Dead Man Petzender Smileyfetischist
Anmeldungsdatum: 16.03.2004 Beiträge: 1949 83.759 Worte gesamt Wohnort: Zwischen den Teichen
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Verfasst am: 30 Sep 2006 00:55 Titel: |
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Sehr fein geschieben
Es lässt allerdings in mir den Gedanken an Menschen aufkommen, von denen Farin Urlaub in seinem Lied Sumisu singt. Und denen wir hier im Forum ja alle beleibe nicht angehören. 
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_________________ no hope = no fear
stay negative!
Was hat mich da geritten?
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Woelfin Haarspaltender Knochen
Anmeldungsdatum: 17.06.2003 Beiträge: 1540 50.426 Worte gesamt Wohnort: Zimmer unterm Dach
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Verfasst am: 30 Sep 2006 11:10 Titel: |
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Freut mich zwar, wenn's Dir gefällt, "Sumisu" wäre allerdings mal grad die völlig falsche Musik dazu ...
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